Obwohl Claudius Zibrowius erst seit ein paar Wochen an der Ruhr-Universität Bochum ist, ist sein Büro bereits total verknotet. Auf den Tischen liegen verknotete Seile in allen Farben des Regenbogens, manche von ihnen stecken anteilig in durchsichtigen Plexiglaskugeln. Daneben eine Kaffeetasse, auf der zig verschiedene Knoten abgebildet sind – ein Geschenk zur Promotion, das passender nicht hätte sein können. Denn die Knoten haben es Zibrowius einfach angetan. Seit er in seinem Masterstudium einen wissenschaftlichen Artikel des berühmten Mathematikers Dror Bar-Natan zu diesem Thema las, ließ es ihn nicht mehr los. „Das Paper ist einer der Gründe, warum ich heute noch Mathe mache“, sagt er. Seit April 2024 tut er das als Professor für Niedrigdimensionale Topologie an der Fakultät für Mathematik.